Der Corona-Collie

Vielleicht ist es auch ein Virus-Vizsla, ein Pandemie-Pudel, oder Homeoffice-Hovawart.

Auf jeden Fall ist es ein Hund, für den eigentlich nie die Zeit da war und der nun trotzdem eingezogen ist.

Einerseits ein gutes Zeichen. Anscheinend haben wir uns alle schon an die Corona-Situation gewöhnt und glauben nun, dass es ewig genauso weiter gehen wird. Oder zumindest für die nächsten 15 Jahre. Denn 15 Jahre sind der ungefähre Richtwert eines Hundelebens, wenn der Hund nicht grade vollständig kaputt gezüchtet wurde.

Verständlicherweise sind grade viele Menschen einsam, isolierter als vorher und sehnen sich nach Kontakt. Verständlich auch, einen Hund haben zu wollen, denn Hunde sind toll.

Im Homeoffice gibt es auf einmal Zeit und Möglichkeiten, sogar die Kinder sind zu Hause, um den Hund zu füttern und alles passt ganz wunderbar.

Leider ist es manchen aber nur jetzt passend und in einem halben Jahr sieht es plötzlich ganz anders aus. Der süße Welpe ist dann in der blühenden und nervenden Pubertät angekommen, macht alles kaputt, pinkelt an den Ficus im Wohnzimmer, zerrt an der Leine und knurrt, wenn sich jemand dem Schreibtisch nähert unter dem er liegt.

Der Traum vom Bürohund nach Corona platz schnell, wenn der Kollege sich nicht mehr traut auf die Toilette am Hund vorbei zu gehen, oder dem Chef während der Vorstandssitzung das Leberwurstbrot aus der teueren Ledertasche entwendet wurde…durch die Tasche, ohne den Deckel zu öffnen.

Den Hund mit zur Arbeit nehmen zu dürfen ist großartig, heißt aber nicht zwangsläufig, das es auch klappt.

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